Streifzug durch Hollywood - Konzerte am 26./27.9.15

Der von Malcolm Arnold im Jahre 1957 für den Film „The Bridge on the River Kwai“ komponierte Marsch, der vom Orchester Mitch Miller gespielt wurde und der sich zum

Millionenseller entwickelte, bildete den Auftakt, als zunächst auf der Bühne nur die Streicher Platz nahmen und Gerhard Reissig Ausschau nach dem Rest seines

Orchesters hielt. Dieser zog dann marschierend ein und postierte sich sogleich vor der Bühne, im Hintergrund bezaubernde verlockende Fotos von Naturlandschaften,

die vom Fotoclub Eichstätt zur Verfügung gestellt wurden und die Zuhörer in fremde Länder und Welten entgleiten ließen. Sofort fühlte man sich nach Hollywood versetzt,

als das Orchester bei Jerome Morros „The big country“ das Publikum mit auf einen musikalischen Streifzug durch den Wilden Westen nahm. Gerhard Reissig wies mit klarem Dirigat seinen Musikern den Weg durch die Klangwelten. Als Conferenciers gestalteten Georg Thaller und Conny Schneider die Übergänge amüsant und ausgesprochen erheiternd. Dass Conny Schneider Gesangstalent hat, stellte sie bereits mehrfach unter Beweis. Bei Gabriellas Song aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ zauberte sie romantische Momente in den Saal. Vom 1962 in Dublin geborenen irischen Komponisten Ronan Hardiman wählte das

Orchester den Soundtrack zu „Lord of he Dance“ aus, und die Musik erzählte, gepaart mit wunderbaren Fotomotiven auf der großflächigen Leinwand, von der Weite und Freiheit der Landschaften. Das Orchester widmete sich auch der Unterhaltungsikone James Last. Hildegund Webers innige und anmutende Panflötenklänge durchzogen das Alte Stadttheater mit einem warmen Intro zum „Einsamen Hirten“, jenem Stück, das bis heute ungebrochene Popularität genießt. Die spontanen „Bravo“-Rufe und Standing Ovations waren an dieser Stelle wirklich angebracht. Mit zwei Stücken, die gegensätzlicher nicht hätten sein können, ging es weiter. Beim „Dirty Dancing“-Soundtrack ließ es sich Georg Thaller, der Ensemblemitglied am Gärtnerplatztheater in München ist, nicht nehmen, seine Conferenciers-Partnerin

Conny Schneider wie einst Patrick Swazye durch die Luft zu wirbeln. Mit der „Schiwago“-Melodie und einer Abfolge traditioneller russischer Stücke endete der erste Teil. In diesen zeigte sich der Charakter der russischen Musik, die vom

Wechselspiel der Gefühle, von Leidenschaft und Trauer, aber auch von Volkstümlichkeit und Sinnesfreude, lebt. All diese Facetten leuchtete Gerhard Reissig mit seinem Orchester blendend aus.

Nach der Pause ging es fulminant weiter: zunächst mit der Titelmelodie aus dem „Phantom der Oper“. Danach, mit warmen Hörnerklängen, die nach einem großartigen Crescendo aufwallende Emotionen ans Tageslicht brachten, begann die Ouvertüre zu „Robin Hood“. Sehr emotional wurde es dann, als Georg Thaller und Conny Schneider im Duett „The Prayer“, den von David Forster und Carole Bayer geschriebenen Soundtrack für den Animationsfilm „Quest For Camelot“, sangen. Die Botschaft des Liedes, das ursprünglich von Andrea Bocelli und Celine Dion gesungen wurde, ist so wunderbar, wie es auch vorgetragen wurde.

Das Konzert schloss mit einem Tribut an Udo Jürgens und seine großen Hits wie „17 Jahr“, „Mit 66 Jahren“ und „Aber bitte mit Sahne“. Das Publikum sang fleißig mit. Das Ende des in jeder Facette hinreißenden Konzertes endete leise mit „Il silenzio“, einer Variation des militärisch genutzten Trompetenstücks „The Last Post“, vorgetragen von zwei Trompetern: Martin Linck auf der Bühne und Christian Fuchs auf der Galerie positioniert.

 

Bilder und Text: von Edgar Mayer