Konzert mit dem Movie Night Orchestra im Kulturzentrum Karmeliterkirche in Weißenburg

Viele Hits aus Hollywood gekonnt präsentiert

Begeisterte mit vielen Hits aus Hollywood: Das Movie Night Orchestra unter Leitung von Gerhard Reissig hatte Filmmusiken aus Tarzan, Harry Potter

oder Out of Afrika dabei. Auch die Solisten Anne Reich, Raffael Beck, Christoph Windisch und Joachim Neufanger wussten zu überzeugen.

Am Ende gab es stehende Ovationen. 

WEISSENBURG – Weltberühmte Melodien aus Film und Musical hat das Movie Night Orchestra aus Eichstätt unter Leitung von Gerhard Reissig mit in die fast ausverkaufte Weißenburger Karmeliterkirche gebracht. Die Besucher klatschten am Ende begeistert Beifall und wurden mit „Time to Say Goodbye“ als Zugabe belohnt. Ein

stimmiger Abschluss für einen schönen Abend.

 

An dem vor allem populäre Filmmusiken von Klassikern des deutschen Kinos bis zu Hollywood-Blockbustern zu Gehör kamen. Imposant und mit vollem Klang wurde die Movie Night stilgerecht mit „Fanfare of the Common Man“ eröffnet, bei der die Bläser und das Schlagwerk mit viel Leidenschaft ans Werk gingen und ihr Können zeigen durften. Bei der Märchenverfilmung „Frozen“ durfte dann das fast 50 Musiker zählende gesamte Ensemble demonstrieren, welch fetten

Bigband-Sound es zustande bringt. Die Musiker, die aus Eichstätt und Umgebung kommen und in ihren Reihen

unter anderem auch Instrumentalisten aus Pleinfeld (Joachim Neufanger) und Ellingen (Florian Morczinek) aufgenommen haben, haben aber auch den „Happy-Sound“ von James Last drauf, wie die Moderatoren Conny

Schneider und Fabian Fürbacher richtig anmerkten. Die beiden führten souverän und launig durch den langen Abend,

an dem jedem einzelnen Musiker die Begeisterung an dem, was sie tun, anzumerken war. Das gilt insbesondere auch

für den musikalischen Leiter Gerhard Reissig, der sein Orchester mit akzentuierter Gestik und sicherem Schlag souverän durchs Konzert führte. Zu hören gab es unter anderem Ausschnitte aus den Soundtracks von „Captain Hook“, „Harry Potter“ oder „Conquest of Paradise“ von Vangelis, das durch den ehemaligen Profiboxer Henry Maske noch berühmter wurde, der es beim Einlauf vor jedem Kampf abspielen ließ. Die typischen Tempo- und Dynamikänderungen, die für Filmmusiken so typisch sind, weil sie Stimmungen erzeugen und begleiten und damit Spannungen erzeugen, meisterte das Orchester mit Bravour und Leichtigkeit. Als Soloklarinettist ergänzte Christoph Windisch das Ensemble und

begeisterte die Zuhörer mit der Klezmer-Komposition „Babsis Freilach“. Im anschließenden Kurzinterview mit den Moderatoren erläuterte er, dass es ihm beim Musikmachen um viel mehr gehe, als nur um das Erzeugen von Tönen.

Am Ende war es aber wieder einmal Mozart, der allen anderen Komponisten des Abends die Show stahl mit seinem

Klarinettenkonzert KV 622, das viele aus dem Film „Out of Africa“ kennen. Dort darf das letzte vollendete Instrumental- stück, das Adagio aus dem Klarinettenkonzert, die Titelmelodie geben. Für Christoph Windisch eine gute Gelegenheit, um eindrucksvoll seine Virtuosität zu zeigen. Der Pleinfelder Musiklehrer Joachim Neufanger, der an der Realschule in

Weißenburg unterrichtet, durfte dann gemeinsam mit Windisch beim Sinatra- Song „Strangers in the Night“

seine Klasse zeigen. Da Sopranistin Anna Magdalena Perwein erkrankt war, sprang Anne Reich für sie ein und schlüpfte in die Rolle der Esmeralda aus dem Musical „Der Glöckner von Notre Dame“. Reich, die ihr Gesangsstudium am

Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg erst 2011 begonnen hatte, bezauberte mit ihrem Sopran und ihrer Bühnenpräsenz. Die Zugabe „Time to say Goodbye“ ist dafür bestens geeignet, um etliche im Publikum nach dem knapp dreistündigen Konzert zu Standing Ovations und frenetischem Applaus zu bewegen. Für gecoverte Hits ist das ein echter Adelsschlag – denn nur selten sind sie besser als das Original.

Bilder und Text: Markus Steiner